1870:
erste Spielleute
begleiten ortsansässige Turner auf ihren Wanderungen mit
Musik
1905: Gründung des bis heutige
existenten Spielmannszuges. Es waren zunächst zwei Tamboure
und vier Flötisten, die aber hauptsächlich turnten. Sie
begleiteten den Gesang der Turner, wenn diese zu Beginn und
am Ende des Turnabends ihre Turnlieder sangen.
Schon bald legten sich die Spielleute
auch eine einheitliche Bekleidung zu: weiße Hose, weißes
Hemd mit schwarzer Turnerkrawatte, weiße Jacke mit den
damals üblichen weißroten Schwalbennestern und einer weiße
Mütze.
1920: Nach der Zwangspause im 1.
Weltkrieg fanden sich im ATSV Schwartau / Rensefeld schnell
alte und junge Spielleute zum Musizieren wieder zusammen.
1927:
Gründung eines Schülerzuges. Fortan nahm das
Spielmannswesen im ganzen Reich einen gewaltigen
Aufschwung. Neben Flöte und Trommel kamen Hörner,
Lyren, Becken und große Trommel hinzu. Vom AtuS
wurden einheitliche Noten herausgegeben. Zweistimmig
für die Flöte und eine Schlagzeugstimme. Die
Schwartauer Spielleute waren sogar bei einem
Turnertreffen im Jahre 1932 in Kopenhagen vertreten.
1949:
Mit der Neugründung des TSV Bad Schwartau,
später in VfL Bad Schwartau umbenannt, erwachte der
Spielmannzug zu neuem Leben. Da durch die
Kriegsjahre alle Instrumente verloren gegangen
waren, war ein Neuanfang sehr schwer. Anstelle von
Marschbecken setzte man Kochtopfdeckel ein und die
Lyren mussten aus Duraluminium selber hergestellt
werden. Der erste große Auftritt wurde schon 1949
beim Kreisturnfest in Bad Schwartau durchgeführt.
Nach alter Turnertradition wurde ganz in weiß
aufmarschiert.
Auch im Herbst 1949 gründete sich
neben dem Männerzug schon wieder ein Schülerzug. Zu
den Gründungsmitgliedern zählen neben Kurt Rath (+
1993), Horst Stroink (+ 2002) und Ludwig Carstens (+
2009) weitere bis heute aktive Musiker der
Abteilung.
1951: Ludwig (Ludden)
Carstens (+ 2009) übernimmt die Leitung des
Spielmannszuges. Eine prägende Ära beginnt. Unter
seiner 27jährigen Leitung entwickelt sich die
Abteilung zahlenmäßig und vor allem musikalisch
wesentlich weiter. So führt er in den 60er Jahren
z.B. die Ausbildung mit und nach Noten ein.
1953: Teilnahme am Deutschen
Turnfest in Berlin
1962: War es bislang nur den
Männern vorbehalten, im Spielmannszug mitzuwirken,
durften nun auch Mädchen als Flötistinnen im
Schülerzug mitwirken Heute ist ein Spielmannszug
ohne weibliche Mitglieder nicht mehr denkbar.
70er Jahre: Erweiterung des
Flötensatzes um die Alt- und Tenorflöte. Auch
Effektinstrumente für die moderne Musik kamen dazu.
1974: Gründung des
heutigen Bundesorchesters Spielleute, damals
Bundesorchester des Deutschen Turnerbundes. Mehrere
Mitglieder der Abteilung zählen auch heute noch zum
Kader des ca. 70köpfigen Auswahlorchesters.
1975: Teilnahme an der
Gymnastrada in Berlin
1979: Ludwig Carstens gibt sein Amt als
Abteilungsleiter des jetzt gemeinsamen
Spielmannszuges (Erwachsene und Jugendliche) ab. Bis
zu seinem Tod im Jahre 2009 bleibt er dem
Spielmannszug als Ehren-Abteilungsleiter und als
Leiter der Ehemaligen Spielleute weiterhin treu.
1986: Erstmalig übernimmt
eine Frau die Leitung des Spielmannszuges. Der
Spielmannszug besteht damals aus sehr jungen
Musikern und formt sich in mühseliger Kleinstarbeit
zu einer leistungsstarken Gruppe. 1987: gemeinsame
Fahrt nach Jugoslawien mit dem Fanfarenzug Groß
Grünau.
1989: 13tägige Fahrt nach
England / Isle of Wight.
1991: Auslandsfahrt nach
Spanien / St. Susanna.
1993: Tod des
Gründungsmitgliedes Kurt Rath. Mit ihm verliert der
Spielmannszug eine Persönlichkeit, welche sich über
die Maßen hinaus für die Harmonie in der Abteilung
eingesetzt hatte.
1996: Umstellung auf Konzert-
und Piccoloflöten / Erweiterung des Schlagwerks. Als
ein Verein, der seit seiner Gründung dem Fortschritt
gegenüber immer positiv eingestellt war, entschloss
man sich 1996 das Flötenregister von der
traditionellen Spielmannsflöte auf Konzertflöten und
Piccolos umzustellen. Zwei Jahre lang werden alle
Flötisten mit Hilfe von Studentinnen der
Musikhochschule Lübeck intensiv ausgebildet.